Kerstin Cmelka
Geboren 1974
travel scholarship der Hessischen Kulturstiftung 2007/2008:
Island, Norddeutschland, Sylt
1999-2005 Studium Film, Freie Grafik und Bildende Kunst
an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Städelschule, Frankfurt am Main
Lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin
Künstlerische Medien: Performance, Fotografie, Film
Europäische Volkstänze und Volkstheater sind die Medien, die Kerstin Cmelka in ihrem langfristigen Projekt Mikrodramen untersucht. Sie befragt die über Generationen weitergegebenen Genres auf körperkommunikative Formen, die über Bildmedien wie Werbung und Film transportiert und im kollektiven Bewusstsein verankert werden. In einer fortgesetzten Sammlung re-choreografiert Cmelka mit immer wieder wechselnden weiteren Darstellern, Aufführungsorten und in variablen Präsentationsformen kurze theatralische Paarszenen, zum Beispiel aus Henrik Ibsens Nora (u.a. Live-Performance, Berlin, 2008) oder Arthur Schnitzlers Liebelei. In der performativen Arbeit mit bereits sehr besetztem Material entstehen neue, von der Vorlage unabhängige und nicht unbedingt vorhersehbare Mikrodramen.
Während ihres Reisestipendiums hat die Künstlerin mit Volkstanzgruppen auf Sylt gearbeitet und auch sprachliche Ausdrucksformen wie den nordfriesischen Sölring-Dialekt und den isländischen Rimur-Sprechgesang studiert. Die daraus hervorgegangenen Stücke werden in Live-Performances und Video-Einspielungen aufgeführt.